Stichbahn nach Neu Isenburg (Stadt)

Die 1903 gebaute Stichbahn, welche im Stadtgebiet den Charakter eines Industrie-Stammgleises hat, verband den an der Main-Neckar-Bahn gelegenen Bahnhof Neu Isenburg mit dem mittlerweile aufgelassenen Güterbahnhof Neu Isenburg (Stadt). Ziel war es, den im Süden der Stadt gelegenen Industriebetrieben einen Zugang zum Eisenbahnnetz zu ermöglichen und somit dem wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt weiter zu fördern. Auch nach der Einstellung des Betriebs seit dem Jahresende 2003, wird die Trasse bis heute von der Stadt Neu-Isenburg, der Eigentümerin der Stecke, für die geplante Regionaltangente West freigehalten.

Foto: Andreas Christopher

BfB Verwertungsstelle

Die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein, kurz BfB, war eine dem Bundesministerium für Finanzen unterstellte Oberbehörde, die ihren Ursprung in den letzten Tagen des Ersten Weltkriegs hatte. Am 26. Juni 1918 unterzeichnete Kaiser Wilhelm II. das erste Branntweinmonopolgesetz, welches die Grundlage für den Einkauf, die Verarbeitung und den Handel von Branntwein schuf. Eine Neufassung verbunden mit der Einrichtung der damals noch als Reichsmonopolverwaltung firmierenden Behörde erfolgte dann im April 1922, welche für knapp 30 Jahre Gültigkeit besitzen sollte. Bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es im Deutschen Kaiserreich Bestrebungen die je nach Land unterschiedliche Besteuerung von Branntwein im Rahmen eines staatlichen Monopols zu vereinheitlichen. Neben der Absicht die Einnahmen aus der Branntweinsteuer weiter zu steigern spielten hierbei auch eine erhoffte Lenkungswirkung im Agrarbereich sowie gesundheitspolitische Bedenken eine Rolle.

Die Lederwerke AG

Die Neu-Isenburger Leder Aktiengesellschaft gehörte zu den 1868 gegründeten Marcus Blaut Lederfabriken, einem Unternehmen mit Geschäftssitz in Frankfurt am Main und weiteren Zweigbetrieben in Elmshorn und Neckargemünd. Das Hauptgebäude mit dem markanten Doppelschornstein über dem Torbogen, direkt an der heutigen Schleussnerstraße gelegen, prägte über viele Jahr die westliche Einfahrt in die Hugenottenstadt. In dem Werk wurden ab den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts Schuh- und Stiefelleder hergestellt, deren Verarbeitung durch Grubengerbung mit Eichenlohe erfolgte. Die großen Hallen beherbergten die für diesen Prozess benötigten Gruben, in denen das Leder teils über Monate lagerte. Einen beispielhaften Überblick darüber, wie es in den Hallen ausgesehen haben mag, bietet diese Seite: Lederfabrik Hammann.